Legende des Traumfängers
Traumfänger eng. Dreamcatcher sind bei den meisten indianischen Völkern in Nordamerika gebräuchlich. Die Legende ist mündlich überliefert und kann von Nation zu Nation sowie bei den unterschiedlichen Indianerstämmen und indianischen Klans ein wenig variieren.
Die Legende des Traumfängers - Dreamcatcher (kurzform)
Nach indianischer Mythologie fangen die Traumfänger Ihre Träume in der Nacht. Sie weisen die schlechten Träume an den Knotenpunkten des sorgsam geflochtenen Netzes ab. Sie verbrennen im Morgengrauen durch die ersten Sonnenstrahlen. Die guten Träume finden den Weg zum Mittelloch und gleiten an den Federn zum Träumenden hinab.
Traditioneller Traumfänger aus Naturmatrerial
Traditionelle Überlieferung
Vor langer, langer Zeit war eine Familie in ganz schwerer Not. Wohl führten sie ein gutes und im Geistigen begründetes Leben, aber ihre Nächte waren von schrecklichen Träumen und Visionen erfüllt. Der Vater, der keinen anderen Ausweg sah, nahm seine Medizinpfeife und ging, um Rat zu suchen beim großen Geist. Ruhig saß er auf einem offenen, mit Präriegras bestandenen Feld, rauchte dabei und lauschte dem Flüstern des Windes. "Ich kann dir helfen", hört er. "Wer sprach zu mir?" , fragte der Vater. Als er um sich sah, bemerkte er eine große Spinne, die auf einem Grashalm saß. "Ich bin es, die dich angerufen hat. Ich habe eine Antwort auf deine Gebete. Ich will dich meine Medizin lehren. Die Verwirrung in deinem Leben kommen nicht aus dir selbst, denn du führst ein gutes, im Geistigen begründetes Leben. Jene Geister um dich herum, die nicht in Harmonie leben, möchten, dass du zugrunde gehst. Es sind böse Geister, dem Chaos entstammend, die dich während deines Schlafes heimsuchen." Während die Spinne dem Vater das alles sagte, war sie geschäftig, zog zwei Grashalme zueinander und band sie mit Spinnweb zusammen. "Du mußt mir jetzt bestimmte Dinge bringen, damit ich dir helfen kann", sagte die Spinne. Der Vater ging fort und brachte, als er zurückkam die Dinge mit, die die Spinne erbeten hatte. Zuerst legte er die Adlerfeder in das Gewebe. "Diese Feder bedeutet die Luft und die Geister der Lüfte", sagte die Spinne. "Als nächstes soll der Stein in das Gewebe gebracht werden, dieser Stein (Edelstein) bedeutet den Geist der Erde.
Dann lege die Muschel in das Gewebe, diese Muschel bedeutet den Geist des Meeres. Zum Schluß lege die Perlenschnur in das Gewebe: Diese Perlen wurden im Feuer gebildet und bedeuten die Geister des Feuers. Nun nimm diesen Fänger der Träume, der die Kräfte von Erde, Wind, Feuer und Wasser in sich trägt. Hänge ihn über dein Bett und du wirst gut ruhen. Weil friedliche Geister sich in einer geraden Linie fortbewegen, werden sie in den Träumen zu dir kommen können. Aber die Geister chaotischen Ursprungs können auf gerader Linie nicht vorankommen und werden in dem Gewebe eingefangen, wo sie festgehalten werden, bis die ersten Strahlen der Sonne sie verbrennen.